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Welt der Bücher und Zeitschriften – Esperanto und andere Plansprachen  
Aktuelles, Wissens- und Bedenkenswertes aus der
Deutschen Esperanto-Bibliothek Aalen



 Achtung! Sperrfrist beachten! :
Erscheinungstag von Esperanto aktuell 4!(2022)275(05)
[planmäßig im Oktober 2022] gruene Trennlinie - - -

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Folge {projektiert als 67}: „neniam plu!‟ – „nie wieder!‟ (0) – Fortsetzung in Folge 68!
 diese Seiten sind vorerst nur Platzhalter für einen Text in Esperanto aktuell 41(2022)№275/Heft5  
 
   

Neniam plu! Nie wieder! – das ist leicht gesagt …

 

 Diese Forderung „nie wieder!“, besonders nach dem 2. Weltkrieg, war ja nicht gerade ein essenzieller Teil meiner Jugend in den 50er und 60er Jahren, einer Zeit, in der viele Beamte aus der unseligen Vorkriegszeit einfacher weiter oder wieder als Staatsdiener tätig waren. Im Rückblick muss man sich wundern, wie blauäugig und unkritisch man sich da gab.

 Erst ein intensiver Besuch der Jerusalemer Gedenkstätte  (Jad Vashem, Hand & Name, Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust) motivierte zu einem nachhaltigeren Überdenken unserer Geschichte, die ich als Nachgeborener ja nicht mitzuverantworten hatte, wie ich dachte.

Im Nachgang dazu hinterließen auch virtuelle Besuche in unserem Bundestag(1) ihre tiefen Eindrücke. Soweit, so gut: nie wieder Krieg, kein Antisemitismus, kein Rassenhass mehr!

   vor zu S. 2!

Was mich an der Nazizeit ja viel mehr aufregte (und ich habe dazu ausführlich schon in Esperanto aktuell geschrieben – es ist zwar lange her(2), und doch noch wie gerade erst formuliert in der Erinnerung), das waren diese unsägliĉen und unseligen Bücherverbrennungen.

Man ist geneigt zu denken: das ist kaum noch so aktuell, dass man es thematisieren soll und muss. Wirklich? „woke“ ist nun mal nicht „en vogue“ (esti vekite atenta ne estas avangarda trajto) – zumindest nicht (mehr) in Europa.

Und doch ist das Phänomen nichts Neues, sondern entstammt dem afro-amerikanischen Englisch der 30er Jahre, als das Bewusstsein für mangelnde soziale Gerechtigkeit erwachte. Neu aufgeflammt ist es (leider) durch die Todesfälle farbiger Bürger in den USA, seit 2014. Man kennt es besser unter dem Schlagwort „black lives matter“.

Wenn mir da Heines alte Warnung „dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen“ wieder in den Sinn kommt, ist dies kein Zufall, auch wenn entsprechende Vorfälle nicht öffentlich breit getreten werden.

Indizien könnten etwa sein, dass aus immer mehr Bibliotheken immer mehr Titel verschwinden; dass man Shakespeares „Sommernachtstraum“ klassistische Inhalt vorwirft oder Strindbergs „Fräulein Julie“ aus Leselisten eliminiert, weil es von Selbstmord handle. Wer mehr Information dazu sucht, der informiere sich über die cancel-culture an britischen Universitäten!

In der österreichischen Tageszeitung Standard las man am 23.8.22: Im Juni ließ die Autorin Margaret Atwood eine feuerfeste Version ihres Bestsellers „Der Report der Magd“ (1985) versteigern, um auf die grassierende „Zensur“ literarischer Werke in den USA aufmerksam zu machen.
Ich frage mich in der Tat: Hat Zensur überhaupt schon mal einem was gebracht? vor zu S. 2!

 
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Auch eine Auszeichnung schützt da nicht,
Kanonisierung ebenso wenig,
und Faktizität hilft auch nicht,
wenn eine Abstrafung droht.

Das zeigte sich Anfang dieses Jahres an dem Comic „Die vollständige Maus“ von Art Spiegel-man, der ja 1992 als erster Comic-Autor dafür einen Pulitzer-Preis(3) erhalten hatte.

Ganz kurz zum Inhalt:

Dieser Comic erzählt vom Leben des Vaters Wladek Spiegelman, der ein polnischer Jude war. Er ist in schwarz-weiß gehalten und als Fabel gestaltet. Jede Gruppe wird durch ein Tier repräsentiert: Katzen stellen die Nazis, Mäuse die Juden, Schweine die Polen(4), Frösche die Franzosen, Rentiere die Schweden, Fische die Briten und Hunde die Amerikaner dar.

Art(hur) besucht seinen Vater Wladek, um mehr über Holocaust und Auschwitz zu erfahren.

Und Wladek berichtet seinem Sohn vom deutschen Einmarsch und deren Sieg, auch von den Untaten gegenüber den dortigen Juden. Nachdem er und seine Familie alles verloren und einige Fluchten überwunden hatten, kamen sie schließlich doch in ein Konzentrationslager.

   

Dann geschieht es eines Tages: Wladek und seine Frau Anja werden nach Auschwitz deportiert. „Von da“, so wissen sie, „kommt man nur durch den Schornstein wieder hinaus“. Doch kurz bevor sich das schreckliche Schicksal für Wladek und Anja in Auschwitz erfüllt, werden sie durch die Alliierten gerettet.

Die Tragik zeigt sich dann am Ende der Geschichte: der Vater hatte die Tagebücher der Mutter verbrannt, obwohl sie doch noch davon gesagt hatte, sie wünsche sich, dass ihr Sohn sie eines Tages lesen möge.

Und der Vater selbst gesteht es dann ein: „es ist eine Schande!“

Abschließend nennt der Sohn sogar seinen Vater Mörder.

Mich hat dieser Comic sehr berührt, und gewiss wäre er es wert, auch in Esperanto gelesen zu werden, so in einer Art Gegen-Aktion! Im Moment kenne ich jedoch keinen, der dies unternehmen möchte, leider (ich bin kein anglofoner Muttersprachler …).

Die Reaktionen einzelner Polen mag man belächeln, wohl nicht so recht die deutscher Behörden: Ein 1990 für den Comic-Salon Erlangen hergestelltes Plakat für „Maus – Die Geschichte eines Überlebenden“ wurde 1995 wegen angeblicher Nazi-Propaganda beschlagnahmt (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, § 86a StGB). vor zu S. 3! zurück zu S. 1!

 
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Das warf die Frage auf: „Darf Holocaust im Comic verarbeitet werden?“, die man zunächst so beantworten wollte: dies sei nicht möglich, reiche nicht an den realen Schrecken des Holocaust heran und sei somit notwendigerweise stets verharmlosend und trivialisierend, so lautete der zentrale Vorwurf.

Erst am 5. April 2001 endete vor dem Landgericht Meiningen das über sechs Jahre dauernde „Meininger Zensur-Verfahren“; der Verlag akzeptierte einen Vergleich samt Geldbuße von 15.000 DM, aber „gleichwohl stehen wir vor den Trümmern unserer Arbeit. Mit Gerechtigkeit hat das alles wenig bis gar nichts zu tun“.

Heute liest man bei der Bundeszentrale für politische Bildung: „Das Genre des Holocaustcomics kann einen Beitrag zur historischen und gesellschaftspolitischen Erinnerungsarbeit leisten. Die spezifischen, mehr-dimensionalen Möglichkeiten der Bildgeschichte nutzend, ist der Comic durch die ihm eigene Erzählstrategie der Gleichzeitigkeit in der Lage, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nach Belieben zu vereinen und dadurch eine besondere Perspektive zu bieten. Raum und Zeit sind für die Gattung des grafischen Erzählens jederzeit überwindbare Hürden – wie gerade „Maus“ belegt, wo der Autor häufig zwischen der Vergangenheit (den Erzählungen des Vaters über seine Erlebnisse während der Shoah) und der Gegenwart (dem Vater-Sohn-Konflikt) hin und her wechselt – und sich mit der Verarbeitung der Zweifel an seinem Projekt zugleich Metafragen gestattet, die in die Zukunft reichen.“

Weiter: „Holocaustcomics stellen einen wichtigen Bestandteil moderner Erinnerungs-arbeit und Medienpädagogik dar: Gerade für Kinder und Jugendliche eignen sie sich als Zugang zum Thema der Shoah. Insbesondere biografische Holocaustcomics vermögen Saul Friedländers Credo „Gebt der Erinnerung einen Namen“ zu verwirklichen.“

   

Und was hatten die Zensuristen im Jahre 2022 zu bemängeln? Eine Schulbehörde im Bundesstaat Tennessee ließ ihn aus Bibliotheken verschwinden, der Grund: „wegen seiner anstößigen Sprache“, z.B. Schimpfwörter wie „God Damn“ (verdammt) oder das Bild einer nackten Toten.

Leider ist dieser Trend wieder nach Europa zurückgekommen: auf der britischen Insel bekennen sich Universitäten dazu, herausfordernde Inhalte zu vermeiden, um ihre Studierenden zu schützen. 1081 Texte wurden in vielen Studiengängen mit sog. Trigger-Warnungen versehen oder gar von Pflichtlektüre zu optionaler herab gestuft. Mindestens 10 Institutionen haben Bücher zu Themen wie Sklaverei oder Suizid aus Leselisten entfernt.

Anfangs hatte ich beispielhaft ein paar Indizien aufgeführt, für eine Gefährdung, die unserer klassischen Literatur drohe. Ich möchte hier ein paar weitere nennen:

In Bordeaux durfte eine Philosophin nicht gegen die Leihmutterschaft argumentieren, weil das homophob sei. Wegen Islamophobie und Rassismus wurde an der Sorbonne ein Seminar über die „Anzeichen von Radikalisierung“ und die Aufführung eines Stücks von Aischylos mit schwarzgeschminkten Darstellern verboten.

Eine Oxford-Dozentin berichtete, ihre Studierenden möchten gewarnt werden, „wenn eine Stelle naht, die irgendetwas in ihnen anrichten könnte“, zum Beispiel die Vergewaltigung Lavinias in Shakespeares „Titus Andronicus“. Auch Dickens steht auf diesen Listen.

2019 wehrte sich eine österreichische Hochschule gegen den Auftritt der Feministin Alice Schwarzer und schrieb ihr antimuslimischen Rassismus zu: Schwarzer habe sich mehrfach „sexarbeitsfeindlich, transphob und antimuslimisch-rassistisch geäußert“. vor zu S. 4! zurück zu S. 2!

 
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Und ganz pervers wird es meiner Ansicht nach, wenn damit argumentiert, man müsse seine „Rolle als Bildungseinrichtung ernst nehmen“ (indem man kontroverse Positionen vermeidet, etwa durch Zensieren und Verbote?).

So werden neuerdings auch Werke von Jane Austen, Charlotte Brontë und Agatha Christie mit der Warnung versehen, dass Leser sich vom Inhalt gestört fühlen könnten: wegen Sexismus, Rassismus oder Tierleid.

Derlei Eingriffe in die Literatur zeigen bereits weitreichende Folgen. Eine Umfrage unter britischen Studenten ergab, dass sie heute weniger tolerant gegenüber anderen Meinungen sind als noch vor sechs Jahren. Einschränkungen der freien Rede werden häufiger befürwortet.

 


   Dieses „hochbedenkliche, sich selbst verstärkende System“ ist eine Entwicklung, vor der man nicht genug warnen kann, so zumindest meine Einschätzung.

Comics dürfen auch spannend und unterhaltsam sein, sollen laut Kunstdidaktiker Dietrich Grünewald aber auch schockieren: „Es ist richtig und nötig, der jungen Zielgruppe Historie zuzumuten“. Solange eine Bildergeschichte die Anbindung an die Realität klar macht und die Leserschaft in der Position eines „Nie wieder“ bestärkt, helfen Bilder.

Utho Maier

vor zu S. 5! zurück zu S. 3!

 
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Nachbemerkungen (haben es nicht mehr ins Heft 5 geschafft; es war nur Platz für 2 Seiten)

Mein Beitrag fürs Heft 5 wurde rechtzeitig fertig und so zurechtgestutzt, dass er auf 2 Seiten passen sollte. Was noch anstand, war eine letzte Durchsicht, die in Ruhe am Wochenende erfolgen sollte, um offensichtliche Fehler ausmerzen zu können.

Dabei stellten sich mir Fragen: sind das nicht schon Anzeichen von Paranoia, wenn ich überall Zensur und Bücherverbrennungen am Werk sehe; müssen wir uns in der heutigen Zeit wirklich immer noch mit den Altlasten unserer NS-Zeit herumschlagen?

Bücher verbrennen – fest verankert in manchen Köpfen?

Bücher zu verbrennen scheint sehr fest in manchen Köpfen verankert zu sein. Und ich denke dabei nicht nur an die traurige Fußnote (4), für die ich als Beleg zunächst nur die Behauptung der Wikipedia(5) gefunden hatte; 2008 bei einem Interview sagte das auch Spiegelman(6)) – plausibel erscheint es allemal, wenn man an Meldungen(7) wie die folgende denkt):

»Im März 2019 verbrannten katholische Priester in Polen Bücher, darunter auch „Harry Potter“-Bände der britischen Autorin J.K. Rowling. „Wir gehorchen dem Wort Gottes“, erklärten die Priester der Gruppe Fundacja SMS Z Nieba in einem Facebook-Post, der Fotos der Bücherverbrennung zeigte und aus dem Alten Testament zitierte. Auf den Bildern war zu sehen, wie drei Geistliche einen Korb voller Bücher und anderer Gegenstände zu einem Feuer tragen. Die Fotos zeigten zudem, wie die Priester Gebete vor den Flammen sprechen«.

Als der Spiegel(8) dies am 1. April 2019 publizierte, hätte man das zunächst noch für einen Aprilscherz halten können, doch tags darauf wurde es aufgrund vatikanischer Kritik als real bestätigt(9).

Sollte ich nun in mich gehen und fragen, ob das von einer generellen aversion gegen Polen herrühren könnte? – Gewiss tut es das nicht! Es ist reiner Zufall, dass ich gerade auf solche Aktionen polnischer Herfkunft stieß (und es waren nicht die einzigen(10)).

Dass es aber in der Tat nicht ein polnisches Phänomen ist und bleibt und blieb, zeigt

 


   ein Blick auf https://de.wikipedia.org/wiki/Bücherverbrennung#21._Jahrhundert, das derartige Vorkommnisse in beeindruckender Weise auch für unser aktuelles Jahrhundert belegt. So kann man es also auch nicht auf das „rückständige vorige Jahrhundert“ schieben.

Zum Thema „Spiegelman“ seien hier wenigstens die Adressen weiterer beden-kenswerter Inhalte notiert: welt: Cancel-Skandal-um-Maus-Generalangriff-auf-die-Wahrheit.html; israelogie: wie-gelingt-eine-literarische-verarbeitung-der-shoa-im-comic (einfuehrende-bemerkungen-zu-art-spiegelmans-maus); nunu.at/artikel/comics-sind-die-demokratischste-kunstform/ (loka kopio). 

Der eigentliche aktuelle Anlass meiner Nachbemerkungen war diese Presse- mitteilung(11) des dbv, Deutscher Bibliotheksverband e.V., vom 5.9.22:

Bibliotheken gehen entschieden gegen Falschinformationen vor
Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv) entsetzt über die Verbreitung von Falschinformationen zum Umgang mit Büchern in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB(12)) und den Hamburger Bücherhallen.

Wie am Freitag (2.9.22) bekannt wurde, sind seit vergangener Woche in den Sozialen Medien Falschinformationen im Umlauf, die vermitteln sollen, dass die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) sowie die Hamburger Bücherhallen Bücher zum Heizen nutzen würden. In Hamburg und Dresden wurde Strafanzeige erstattet.

Dazu Volker Heller, Bundesvorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbandes: „Mit großer Sorge sehen wir die Verbreitung solcher Falschinformationen, die dazu dienen sollen, die Arbeit von Bibliotheken zu diskreditieren und gleichzeitig unsere demokratischen Grundwerte, für die Bibliotheken stehen, anzugreifen. Bibliotheken sind Freiräume der Demokratie und der Informationsfreiheit. Vor dem Hintergrund des grausamen Krieges gegen die Ukraine und der Manipulation von Informationen werden wir daran erinnert, wie wichtig Bibliotheken als Orte des demokratischen Diskurses, der Meinungsfreiheit, der gesellschaftlichen Teilhabe und der gegen-seitigen Unterstützung sind. Die vielfältigen Angebote von Bibliotheken, die von den Werten unserer Demokratie geprägt sind, gilt es gerade jetzt zu stärken.“ vor zu S. 5! zurück zu S. 3!

 
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Hintergrund

Anfang September kursierte auf verschiedenen Plattformen, u.a. Telegram, TikTok, Facebook und Twitter, das Foto eines gefälschten Schreibens mit dem Logo der SLUB, das dazu aufruft, der Bibliothek russische Bücher zu Heizzwecken zu spenden. Die SLUB hat Strafanzeige erstattet. Eine Stellungnahme der SLUB-Generaldirektorin Katrin Stump kann hier abgerufen werden.

 
   Abscheulich, nicht hinnehmbar sind Zensur oder Buchverbrennungen, aber auch erst recht die neuerdings so weit verbreiteten Falschinformationen, die man mit dem Anglizismus Fake News abtut, so als wäre jedem sofort klar, worum es sich handelt. Das geht mit Sicherheit am Problem vorbei.
 





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gruene Trennlinie - - - Stand: 2022|10|10
Utho Maier


Spenden für die Deutsche Esperanto-Bibliothek Aalen erbeten!

Jeder Euro hilft, jeder Tropfen auf den heißen Stein! oni ja scias, ke eĉ guto malgranda konstante frapanta … - steter Tropfen …

… auf das GEA-Konto
IBAN DE32 5085 1952 0040 1145 71 (Sparkasse Odenwaldkreis) mit Vermerk „Bibliothek AA“
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- Alternative s.u.! - bildo prenita el https://esperanto-usa.org/en/content/eĉ-guto-malgranda
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(0) Diese Seite wird auch (nach Plan) erreichbar über die Kurzadresse http://t1p.de/ea-Folge67. - Sperrfrist: ist Mitte Oktober 2022!
(1) Empfehlungen zu Netzadressen auf t1p.de/retligrekomendoj
(2) es war in der №3 von Esperanto aktuell 2013: esperanto-aalen.de/biblioteko/WdBuZ/Folge_Buecher_verbrennen.html, espbib.bplaced.net/aldonoj/brulantaj_libroj/Brennende_Buecher_UM.pdf

(3) Spiegelman, Jizchak Avraham ben Ze'ev *1948 – https://www.pulitzer.org/prize-winners-by-category/260 

(4)
was zu Verbrennungen des Buches in Polen führte
(5) https://de.wikipedia.org/wiki/Maus_%E2%80%93_Die_Geschichte_eines_%C3%9Cberlebenden: „(was zu Verbrennungen des Buches in Polen führte)“
(6) www.deutschlandfunkkultur.de/hoeflichkeit-ist-nicht-aufgabe-des-karikaturisten-100.html
(7) https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCcherverbrennung#21._Jahrhundert
(8) www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/harry-potter-polnische-priester-verbrennen-buecher-von-j-k-rowling-a-1260746.html
(9) www.vaticannews.va/de/welt/news/2019-04/polen-buecher-verbrennung-kritik-kirche-priester.html
(10) Die Netzseite gettotext.com erscheint seriös. Zweifel hatte ich dennoch, da sie auch in deutscher Sprache angeboten wird, jedoch fehlt ein Impressum in Deutsch;
       auch ihre Datenschutzbestimmungen erhält man nur in Englisch (eine konkrete Anfrage dazu wurde ignoriert, leider).
       Auf eine einschlägige Meldung zum aktuellen Thema will ich daher nur hier in dieser Fußnote verweisen:
       gettotext.com/deutsch/polnische-nationalisten-haben-ein-historisches-buch-aufgespiest-und-verbrannt-das-besagte-dass-juden-legal-in-polen-leben-konnten/
       Sie beruht wohl auf jener Twittermeldung, die fast 400 (überwiegend polnische) Antworten bekam: twitter.com/KarolinaPawli15/status/1458932370913079304
       Ich sehe sie als zeitgeschichtliches Dokument, dessen Inhalt in unserem Intranet konserviert werden soll: file:\\E:\vonWeb2022\esperanto-aalen@esperanto-aalen.bplaced.net\www\WdBuZ\Folge67-interne-.htm#konserviert
       [nicht im Netz erreichbar!]

(11) bibliotheksverband.de/sites/default/files/2022-09/PM_dbv%20zu%20Fake%20News-Verbreitung%20gegen%20Bibliotheken_20220905.pdf 
(12) Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, slub-dresden.de/ueber-uns/geschichte-der-slub
(13) leer
(-Z-) Hat Zensur überhaupt schon mal irgend einem was gebracht?
     Goethezitate sind ja immer gut: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß
-
derart mögen auch solche zensurwütigen Menschen denken, vor allem, wenn sie an Schaltstellen der Medien sitzen;
denn da kann man ja bestens an den Stellschrauben der Informationspolitik drehen - aber ob das stimmt und wirkt?
Ich zweifle daran und will gleich ein aktuelles Beispiel dafür geben:
Als Igor Levit am Sonntag (9.10.22) mit dem Opus Klassik ausgezeichnet wurde, kritisierte sein Laudator AfD-Sympathisanten als »Vollidioten«.
Die Worte „und AfD-Sympathisanten
wurden feinsäuberlich aus der Übertragung herausgeschnitten.
Die Konsequenz: man kann jetzt überall das komplette Zitat lesen:
Danger Dan, bürgerlich Daniel Pongratz, schloss seine Rede mit den Sätzen: »Abschließen möchte ich diese Laudatio – einfach, um Igor eine Freude zu machen –
mit einer Nachricht an alle Antisemiten, Rassisten, Antifeministen und AfD-Sympathisanten vor den Fernsehgeräten: Ihr seid Vollidioten.«
Das ZDF hat mit seinem Zensurversuch das glatte Gegenteil erreicht. Jetzt weiß jeder, worum es ging.

Noch ein paar Worte zum Goethezitat:
Es geht um den Wert des Wissens. Nichtwissen ist oft auch Nichtwissenwollen und damit eine gefährliche Form von Dummheit.
Natürlich führt das auch zu einem ruhigeren Gemütszustand; denn von Ereignissen nichts zu wissen, auf deren Verlauf man keinen Einfluss hat, ist erleichternd.

(-M-)
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Mäzen - Sponsor - Spender
— Ist es denn nicht egal, wie man solche „Geldquellen bezeichnet? Ich verwendet bewusst den Begriff Geldquelle, weil nicht alle Einzelpersonen sind.
Fangen wir mal mit dem mittleren Begriff an, weil das eigentlich sehr einfach festzumachen ist!
Mit einem Sponsor erfolgt ein „Leistungsaustausch
, und zwar auf vertraglicher Grundlage. Klar: der Sponsor fördert den Gesponserten, aber er erwartet auch Gegenleistungen.
Einem entsprechenden Engagement geht in der Regel „ein systematischer Marketing-Managementprozess voraus
. Das Motiv eines Sponsors ist daher stets eigennützig, und es braucht eines Vertrags darüber.
Spender sind Personen (oder Unternehmen), die eine Einzelperson oder (meist eine Organisation unterstützen, ohne dafür eine Gegenleistung zu bekommen.
Das stimmt aber nicht ganz, wenn der Spender seine Leistung steuerlich absetzen möchte; denn dadurch entsteht ein geldwerter Vorteil, den man sehr wohl als Gegenleistung ansehen kann.
Bedingung dafür ist jedoch, dass die erhaltene Leistung in den gemeinnützigen Bereich der empfangenden Organisation gelangt ist und das nachgewiesen werden kann.
Damit sollte schon klar geworden sein, was darüber hinaus einen Mäzen auszeichnet und hervorhebt (den man klassischer Weise auch als Philantropen bezeichnet).
Der Mäzen fördert und erwartet dafür keinerlei Gegenleistung. Wichtig ist ihm nur, Gutes zu tun, indem er fördert.
Ein gravierender Unterschied ist nicht evident und kaum jemandem klar:
bei Spenden sind Gegenleistungen überhaupt nicht gestattet, bei einem Mäzen jedoch optional, aber nicht zwingend (es gibt ja auch keinen Vertrag).
Zu beachten ist auf jeden Fall: die Erwähnung des Namens eines Mäzens oder auch des Spenders ist keine Gegenleistung, sondern muss als Danksagung angesehen werden.
Dass aber nicht alles so einfach und total klar ist, zeigt die Tatsache, dass auch ein Mäzen seine Gabe steuerlich geltend machen kann, allerdings nur im Rahmen der Abgabenordnung.
Da dieser Rahmen bei einer Stiftung höher ist, führen Mäzene ihre Förderung oft über eine Stiftung der Zielorganisation zu.


 

 

     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

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2021.07.25